17.04.2007
Gartenroute Quedlinburg „Umgestaltung Brühlpark“
Mit der Wiederherstellung der historischen Wegebeziehung zwischen Brühl und Schloss durch die Öffnung des Abteigartens 2006 sowie einer Verbindung zu der bereits touristisch erfolgreichen Ottonen-Route sollen Touristenströme, die sich zur Zeit hauptsächlich zwischen Markt und Stiftskirche bewegen, auch in andere Stadtgebiete gelenkt werden. Mit der Ausweisung einer abwechslungsreichen Gartenroute, die den Besuchern die verschiedenen Stile der Gartenkunst anschaulich vermittelt, kann eine bisher kaum ins Bewusstsein der Öffentlichkeit getretene Besonderheit der Stadt erschlossen und somit die touristische Vielfalt erhöht werden.Geplante Maßnahmen im Park
Der Brühl ist ein traditionelles Erholungsgebiet der Quedlinburger Bürger. Die Quedlinburger Gärten und ganz besonders der Brühl besitzen ein großes Potenzial als Anziehungspunkt sowohl für die Touristen, die Erholung und Entspannung im „Grünen“ suchen als auch für geschichtlich, künstlerisch und dendrologisch interessierte Besucher.
Grundvoraussetzung für eine stärkere Nutzung dieses Potenzials ist die Erhöhung der Attraktivität des Parks für die verschiedene Besuchertypen. In diesem Zusammenhang ist es geplant, nicht mehr vorhandene bzw. stark sanierungsbedürftige Wege wiederherzustellen und für den Besucher zu erschließen.
Weiterhin ist es erforderlich, fehlende Ausstattungsgegenstände wie Bänke, Geländer und Papierkörbe zur Aufwertung der Parkanlage zu ergänzen. Dazu zählt auch die bis vor wenigen Jahren existierende Schutzhütte, die als Pavillon wieder aufgebaut werden soll.
Maßnahmen im Gehölzbestand, wie das Sanieren der Alleen im regelmäßig gestalteten Stern und entlang der Straße, die Wiederherstellung ehemaliger Wiesenbereiche, die Sanierung überalterter Gehölzbestände, das Freistellen beeindruckender Altbäume sowie das Nachpflanzen von Gehölzen dienen der Wiederherstellung ehemaliger Strukturen und Raumkompositionen und damit v.a. der Steigerung des Erlebnis- und Wohlfühlwertes.
Weiterhin soll der Spielplatz, der unattraktiv ist und sich derzeit unmittelbar im Kronenbereich von Altbäumen befindet, an einen Standort verlagert werden, an dem keine Gefahr für Kinder und Erwachsene besteht. Im Bereich der Freifläche der ehemaligen Gaststätte sollen die vorhandenen Ruinen, Fundamentreste und desolaten Einfassungen zur Beseitigung von Ge-fahren und zur Aufwertung des Erscheinungsbildes entfernt werden. Der Bereich soll zukünftig als Festplatz genutzt werden, auf dem Veranstaltungen verschiedenster Art stattfinden können.
Von besonderer Wichtigkeit ist die Schaffung eines Besucherinformations- und Leitsystems, das Informationen im Hinblick auf Geschichte, Ausstattung und botanische Besonderheiten der Parkanlage bietet und die Verbindung zu den anderen Teilobjekten der Gartenroute Quedlinburg aufzeigt.
Geplante Infrastrukturmaßnahmen
Ab der Kaiser Otto Straße werden motorisierte Touristen zum Brühl / Abteigarten und zur Gartenroute Quedlinburg über die Billungstraße zu den PKW und Bus-Stellplätzen in der Brühlstraße geführt.
Durch entsprechende Informationstafeln werden an übersichtlichen Stellen der Aussteigepunkte auf die „Gartenroute Quedlinburg“ und die damit verbundenen touristischen Höhepunkte hingewiesen. An den geplanten Busstellplätzen wird ein interessanter Touristensammelplatz mit reizvollen Blicken auf das Überlaufwehr der Bode und das alte sanierte Wasserwerk geschaffen. Unmittelbar an dieser Stelle befindet sich neben der Brücke über den Stiefelgraben auch ein hölzernes Wehr (technisches Denkmal). Touristen die nur die Wiperti-Kirche mit Krypta oder die Klosteranlage mit Friedhof besichtigen möchten, können die Alternativwege entlang der Brühlstraße mit herrlichem Blick auf den Schlossberg und den restaurierten Abteigarten nutzen.
Die Oberflächen der Straßen werden im grundhaften Ausbau den Verkehrsbedingungen und den hohen Gestaltungsansprüchen im Erhaltungsgebiet anzupasst. Deshalb werden zur Erhaltung des historischen Bezuges vielfältige Natursteinmaterialien wieder eingebaut und teilweise ersetzt.
Für eine tonnagebeschränkte Straßenbrücke wird ein Ersatzneubau errichtet. Die unansehnlichen Elektrofreileitungen in der Brühlstraße werden zurück gebaut und durch erdverlegte Kabel ersetzt.
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